Samstag, 1. März 2014

Stuttgart 1. März 2014: Gegen die Indoktrination unserer Kinder - Stoppt Bildungsplan 2015!

In Stuttgart findet am heutigen Samstag (1. März 2014) eine Demonstration gegen den “Bildungsplan 2015″ und gegen den Versuch einer unerwünschten Indoktrination von Kindern und Jugendlichen statt.

Informationen zur Demonstration: 

Samstag, 01.03.2014 von 14:00 bis 16:00 Uhr

am Schloßplatz Stuttgart
(mit Protestzug vor das Staatstheater)
 

Weitere Infos hier (Initiative „Schützt unsere Kinder“) und hier (Familien-Schutz.de)

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Kindheit - Welchen Einflüssen wollen wir unsere Kinder aussetzen?

Von Pater Bernward Deneke FSSP, Wigratzbad

Ein Gedicht im „Buch der Bilder“ von Rainer Maria Rilke trägt den Titel „Kindheit“. Darin ruft der Dichter weit Zurückliegendes in Erinnerung und malt ein eigentümliches Stimmungsbild. Nicht in eine sonnig-heitere Idylle unbeschwerter Kindertage sieht sich der Leser versetzt, sondern in die Traumlandschaft einer schwermütigen Seele, über welcher Einsamkeit und Angst wie dunkle Wolken lasten. „Da rinnt der Schule lange Angst und Zeit mit Warten hin, mit lauter dumpfen Dingen. O Einsamkeit, o schweres Zeitverbringen“, beginnt Rilke sein Gedicht und ergeht sich im weiteren Verlauf in vielen O-Rufen: „O Trauer ohne Sinn, o Traum, o Grauen, o Tiefe ohne Grund.“ – „O immer mehr entweichendes Begreifen, o Angst, o Last.“ Und am Ende steht die Frage: „O Kindheit, o entgleitende Vergleiche. Wohin? Wohin?“

Wir sollten den Heranwachsenden unserer Tage wünschen, dass sie, wenn sie in zwei, drei oder vier Jahrzehnten an ihre Kindheit denken, freudigere Erinnerungen mit ihr verbinden als Rilke. Man braucht nicht psychologisch geschult zu sein, um einzusehen, welche Schlüsselstellung das erste Lebensjahrzehnt eines Menschen für alle späteren Abschnitte einnimmt. Zahllose Beispiele belegen im Positiven wie im Negativen die prägende Kraft der Beziehungen und Erlebnisse im Kindesalter.
Als Priester hört man oft alte Menschen von ihrer Familie, von Vater, Mutter und den Geschwistern erzählen und ist froh, wenn es gute, helle und schöne Dinge sind, die da mit strahlendem Gesicht berichtet werden: Kindheitserinnerung als Jungbrunnen im Alter! Völlig anders ein betagter Mensch, dem aus Kindertagen vorwiegend Schlechtes einfällt, Ungerechtigkeiten und Lüge, Treulosigkeit und Grausamkeiten. Vor seiner Verbitterung steht man mitunter hilflos da; denn obwohl die betreffenden Ereignisse vergangen, die Angeklagten längst verstorben sind, behält die schlimme Erfahrung eine Macht über das Herz, die mit natürlichen Mitteln kaum zu brechen ist.

In den gegenwärtigen Auseinandersetzungen um Ehe und Familie, um die Wertung bestimmter Formen der Sexualität und um die staatlich-schulischen Erziehungsprogramme geht es nicht zuletzt auch um die Frage, wie die Kindheit unserer künftigen Erwachsenen verläuft, aus welchen Erinnerungen sie später einmal schöpfen und welche Prägungen ihnen Richtung und Halt verleihen werden.

Jüngst hat der Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller in einem Vortrag Autobiographisches preisgegeben. Seine bemerkenswerten Ausführungen bieten ein Beispiel dafür, wie die Kindheit im günstigen Fall aussehen kann:
„Von meiner Mutter habe ich beten gelernt, auch Beten zu verstehen und zu praktizieren als eine persönliche Begegnung mit Jesus. (…) Von diesem Jesus, meinem besten Freund, habe ich von den Ordensschwestern im Kindergarten und von den Lehrerinnen und Lehrern in der Schule, von den Kaplänen durch die biblische Geschichte und Katechismus und das Mitlebens des Kirchenjahres in der Pfarrei immer mehr erfahren. (…) Nachdem ich nach der ersten heiligen Kommunion, die mir wirklich als der schönste Tag im Leben in Erinnerung bleibt, in die Schar der Ministranten aufgenommen war, wuchs ich, wie viele andere auch, organisch hinein in den Reichtum und die Fülle der Liturgie, die das ganze Leben des Menschen ergreift und durchdringt. (…) Die Glaubensgeheimnisse der Dreifaltigkeit Gottes, seine dreifaltige Liebe, der Menschwerdung des Sohnes, seines Leidens, Sterbens und der Auferstehung von den Toten, der Himmelfahrt, der Sendung des Heiligen Geistes und der Erwartung seiner Wiederkunft haben sich mir von Kindheit an als von Gott geoffenbarte Wahrheiten eingeprägt, die damit immun sind gegen den skeptischen Zweifel und den Abnutzungsprozess einer jeden jugendlichen Begeisterung.“ (Die Tagespost vom 7.12.2013, S. 5)

Eine solche Kindheit, eingetaucht in das warme Licht des Glaubens, war in manchen Regionen noch vor gar nicht langer Zeit beinahe der Normalfall. Mittlerweile mutet sie selbst praktizierende Katholiken geradezu exotisch an. Wenn wundert’s, da auch hohe Kirchenvertreter ihre Kraft und Autorität oft nicht mannhaft für die traditionelle Familie als Hort der christlichen Religion einsetzen, sondern gegenüber den zerstörerischen Trends der modernen Gesellschaft klein beigeben?

Wer seinen Blick von den Kindheitserinnerungen Kardinal Müllers zu denen Rainer Maria Rilkes hinwendet, den überkommt Bedauern. Wer aber an die Kleinen denkt, denen heute inmitten der immer aggressiver werdenden Glaubens- und Sittenlosigkeit systematisch die Erfahrung einer glücklichen, gesegneten Kindheit verwehrt wird, der möchte schier verzweifeln, wäre da nicht die Hoffnung auf Gottes Güte und Allmacht… Jedenfalls drängt sich uns neu die Frage auf, die am Ende des Rilke-Gedichtes steht: „O Kindheit: Wohin? Wohin?“


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Weiteres zum Thema "Widerstand gegen Frühsexualisierung der Kinder":


Update:
Berichte über die Demo am 01. März 2014 in Stuttgart:

Augenzeugenbeichte:

Buchempfehlungen:
Manfred Spreng - Harald Seubert (Hrsg. Andreas Späth):
Vergewaltigung der menschlichen Identität - Über die Irrtümer der Gender-Ideologie
ISBN 978-3-9814303-5-6


Gabriele Kuby
Die globale sexuelle Revolution - Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit
Leseprobe
Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Robert Spaemann
ISBN 978-3-86357-032-3


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2 Kommentare:

  1. Die eigentümliche Reduzierung des Menschen auf seine Sexualität erfasst neuerdings nahezu alle Bereiche (Krippe, Kita, Schule). Vorallem die Schwächsten, die Kinder, werden möglicherweise ernste Probleme durch Gender Mainstream (social engineering) bekommen und damit die Zukunft unseres Volkes (Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten Studien z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg: Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent (Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer Mädchen ist die höchste in Europa).
    [Einzelheiten über „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ sind in dem Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014 nachzulesen]

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