Freitag, 21. Juni 2013

Spielwiese Messtext

Die Akteure des Freiburger Memorandums "Den notwendigen Aufbruch wagen 2011/2012/2013" haben sich mit einer "ein­dring­li­chen Bitte" an ihren Oberhirten, Erz­bi­schof Dr. Robert Zol­litsch, gewandt, "das der­zeit geplante „Neue Mess­buch“ nicht in Kraft zu setzen" (s. "Erklärung Messbuch")

"Wir kön­nen nur das glaub­wür­dig wei­ter­ge­ben, was wir selbst glauben", schreiben die Herren Priester und Diakone. Und meinen damit, dass die Texte des Messbuchs (z. B. "Opfersprache", wie sie es nennen, und die korrekte Übersetzung von "pro multis") zu den Dingen gehören, die ihrem Glauben widersprechen und die sie aufgrund - wie sie sagen - ihrer "Gewissensentscheidung" nicht den Gläubigen zumuten können oder wollen - eben weil sie nicht ihrem Glauben entsprechen.

Für sie ist also nicht der apostolisch überlieferte Glaube Maßstab, sondern ihr eigener selbstgemachter Obstsalat Auswahl-Glaube. Das spiegelt sich auch in ihrem Unverständnis und im Ungehorsam gegen kirchliche Weisungen bezüglich der Spendung der Sakramente der katholischen Kirche. So halten sie es entgegen dem katholischen Glauben für statthaft, Gläubige, die objektiv in schwerer Sünde leben (in diesem Fall zivil wiederverheiratete Geschiedene) zum Empfang der Hl. Kommunion zu ermutigen ungeachtet des Paulus-Wortes: "Denn wer davon isst und trinkt, ohne zu bedenken, dass es der Leib des Herrn ist, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt" (1.Kor 11,29).

Zuzustimmen ist den Unterzeichnern allerdings in der Forderung nach unmissverständlichen theo­lo­gi­schen For­mu­lie­run­gen, die es schwer machen, diese falsch zu interpretieren. Diese Eindeutigkeit in der Formulierung von kirchlichen Problematiken und den Glauben betreffenden Gegenständen hat etwa seit der Zeit des II. Vatikanums (1962-1965) deutlich abgenommen und mitunter zu Zweideutigkeiten und Verunsicherungen geführt. Das hat sicher auch zu tun mit der Vernachlässigung des präzisen Lateins in der weltkirchlichen Kommunikation.

Wir werden sehen, wie groß die Zahl der Priester und Diakone im Bistum Freiburg ist, die sich nicht mit dem Glauben der katholischen Kirche identifizieren können. Bis jetzt sind es schon 40 (UPDATE: am 17.07.2013 sind es 183 Priester und Diakone der Erzdiözese Freiburg), die ihren Glaubensabfall sogar unterschrieben haben. Und wird ihr Bischof sie weiter in ihrer Zielsetzung unterstützen und die Gläubigen den Wölfen überlassen?



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